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Ergebnispräsentation des Jugendbeteiligungsprojekts „Vorsicht, Demokratie!“

30. November 2022

Politik muss junge Menschen ernst nehmen, damit Mitgestaltung funktioniert.

Erfurt. Einen passenderen Ort hätte es wohl kaum geben können für die Ergebnispräsentation des Jugendbeteiligungsprojektes „Vorsicht Demokratie!“. Am 30. November wurden neben Multiplikator*innen aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie Politik und Verwaltung auch die Jugendlichen aus Projekten der vergangenen zwei Jahre in den Plenarsaal des Thüringer Landtags eingeladen, um vor besonderer Kulisse Revue passieren zu lassen, was das Projekt in Sachen Jugendbeteiligung auf die Beine gestellt hat und welche Vorhaben daraus entstanden sind.

Schon in dem zu Beginn von Dr. Andreas Hallermann (Referat 42 Jugendpolitik, TMBJS) gehaltenen Grußwort wird es deutlich: Jugendbeteiligung ist „kein Selbstläufer“. Aus Gesprächen mit jungen Menschen innerhalb von Beteiligungsstrukturen müssen auch Taten folgen, so Hallermann.

Diese Ansicht wird auch bei „Vorsicht Demokratie!“ geteilt. In über 19 Landkreisen und kreisfreien Städten war das Team von 2021 bis 2022 in ganz Thüringen unterwegs und hat im Rahmen von Barcamps nicht nur junge Menschen für partizipative Prozesse sensibilisiert, sondern durch anschließende Vertiefungs- und Vernetzungsveranstaltungen, in denen einige der Forderungen und Ideen der jungen Menschen in konkrete Aktivitäten überführt werden konnten, auch nachhaltig für demokratische Prozesse begeistert. Oder wie es Christoph Machholdt, Vorsitzender des Dachverbands Kinder und Jugendgremien, in seiner Rede treffend formuliert: „Vorsicht Demokratie hat konsequent und flächendeckend den basisdemokratischen Grundgedanken in die Thüringer Regionen getragen und so Demokratie für Jugendliche erlebbar gemacht.“

Dies konnte vor Ort vor allem auch durch die Zusammenarbeit mit Kooperations- und Umsetzungspartner*innen gelingen. Dank der Akteure vor Ort in den Landkreisen konnten den in den Barcamps ermittelten Bedarfen der Jugendlichen auch Taten folgen. Gerade deshalb sollten die Kooperationspartner*innen und ganz besonders die beteiligten jungen Menschen des Projekts „Vorsicht Demokratie!“ im Plenarsaal zu Wort kommen. Gleich vier Landkreise stellten ihre Projekte als „Leuchttürme“ für gelungene Jugendbeteiligung den Anwesenden vor.

Während in Gotha ein Jugendrat in der Stiftung Schloss Friedenstein gegründet werden konnte, haben es sich die Teilnehmenden in Bad Blankenburg zur Aufgabe gemacht, legale Street-Art-Flächen zu entwickeln, auf denen jungen Menschen sich kreativ ausprobieren können. Das Altenburger Land konnte mithilfe von „Vorsicht Demokratie!“ ein Klimacafé eröffnen, das zum Austausch und der Vernetzung junger Menschen untereinander dient und Fragen rund um die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit in den Vordergrund rückt, während durch den Landkreis Hildburghausen die kreative Gestaltung von Mülleimern zur Verbesserung des Umweltschutzes vorgestellt wurde. Alle Projekte konnten durch ihre Einzigartigkeit noch einmal hervorheben, wie wichtig die Beteiligung junger Menschen an gesellschaftlichen Themen ist, um Diskurse zu eröffnen und daraus selbstständig Handlungen abzuleiten.

Zum Abschluss der Veranstaltung stellte das Projektteam in Anlehnung an den §26a der Thüringer Kommunalordnung die Handlungsempfehlungen für die Landesstrategie Mitbestimmung vor. Hierbei zeigte sich deutlich, welche Voraussetzungen Kommunen und Gemeinden schaffen müssen, damit Jugendbeteiligung in den einzelnen Regionen funktioniert: vom Ausbau innovativer Mitbestimmungsmöglichkeiten über die Orientierung an gesamtgesellschaftlichen Megatrends bis hin zu einer jugendgerechten Kommunikationsstrategie müssen Schnittstellen geschaffen werden, um den kontinuierlichen Einfluss junger Menschen auf politische Entscheidungen sichern zu können.